Rheuma

Rheuma

Diagnose, Symptome, Therapie

Was ist Rheuma?

„Rheuma“ – oder korrekt: Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises – ist eigentlich ein Sammelbegriff für zahlreiche verschiedene Erkrankungen, die den Bewegungsapparat oder das Bindegewebe betreffen. Viele davon beruhen auf entzündlichen Prozessen und führen unbehandelt zu chronischen Schmerzzuständen. 

Die häufigste rheumatische Erkrankung ist die rheumatoide Arthritis, die mit schmerzhaften Gelenkentzündungen einhergeht und oft schubweise verläuft. Bei der rheumatoiden Arthritis entzündet sich die Schleimhaut (Synovialitis), welche die Gelenkkapsel von innen heraus auskleidet. Durch die Entzündung vergrößert sie sich und bildet vermehrt Flüssigkeit, die sich als Gelenkerguss sammelt. Die entzündlichen Prozesse dehnen sich mit der Zeit auf umgebende Strukturen wie Knorpel, Bänder und Knochen aus. Dadurch werden befallene Gelenke in ihrer Struktur und Funktion zunehmend geschädigt.

Symptome von Rheuma

Je nach Art des Rheumas sind sehr unterschiedliche Beschwerden möglich. Die rheumatoide Arthritis äußert sich vor allem durch Gelenkschmerzen, die entweder schleichend oder sehr plötzlich einsetzen. Anfangs sind vor allem kleinere Gelenke wie die Grund- und Mittelgelenke der Finger betroffen, später kann die Krankheit auf weitere Gelenke übergreifen. Neben Schmerzen bestehen in akuten Krankheitsphasen weiche Schwellungen, die Gelenke können überwärmt und gerötet sein. Morgens besteht oft ein Gefühl der Gelenksteifigkeit. Darüber hinaus bemerken viele Erkrankte einen Kraftverlust in den Händen.

Zusätzlich können allgemeine Beschwerden vorliegen, beispielsweise:

  • Müdigkeit
  • Schweißausbrüche
  • Gewichtsverlust
  • Muskelschmerzen
  • evtl. leichtes Fieber

Mit Fortschreiten der rheumatoiden Arthritis werden Gelenke und gelenknahe Strukturen zunehmend geschädigt, oft bilden sich ausgeprägte Gelenkfehlstellungen aus.

Andere Rheuma-Arten äußern sich vorwiegend durch Schmerzen in Weichteilen wie Muskeln. Manchmal können die entzündlichen Prozesse auf innere Organe übergreifen und so zu komplexen Beschwerdebildern führen.

Diagnose von Rheuma

Die Diagnose rheumatischer Erkrankungen umfasst mehrere Schritte. Sie beginnt mit einer ausführlichen Erhebung der Krankengeschichte sowie körperlichen Untersuchungen. Anschließend wird meist Blut abgenommen, um es laborchemisch auf bestimmte Entzündungsstoffe zu untersuchen.

Zur Beurteilung typischer Gelenkveränderungen setzen wir bei Evidia modernste bildgebende Verfahren wie digitales Röntgen ein. Röntgen-Untersuchungen können entzündliche Prozesse zwar nicht direkt abbilden, sie geben aber Aufschluss über typische knöcherne Veränderungen. So lassen sich bei rheumatoider Arthritis oft eine gelenknahe Knochenentkalkung (Osteoporose) oder kleinere Knochendefekte (Usuren) beobachten, im fortgeschrittenen Stadium sind typische Fehlstellungen der Gelenke sichtbar.

Rheumabedingte Weichteilschwellungen oder Gelenkergüsse können jedoch per Ultraschall besser beurteilt werden als im Röntgen. Auch die Magnetresonanztomographie (MRT) bildet das Weichgewebe inklusive Sehnen, Bänder, Gelenkinnenhaut und Schleimbeutel sehr gut ab. So lassen sich krankheitstypische Veränderungen bereits im Frühstadium gut erkennen.

Gelegentlich kann eine Computertomographie (CT) sinnvoll sein, um Knochenveränderungen genauer zu beurteilen oder die Knochendichte exakt zu bestimmen. Eine Skelettszintigraphie wird manchmal eingesetzt, um sich einen Überblick über entzündliche Prozesse in Knochen und Gelenken zu verschaffen.

Therapie von Rheuma

Rheumatische Erkrankungen sind in der Regel nicht ursächlich heilbar. Verschiedene medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungen können das Fortschreiten der Erkrankung aber verzögern und Rheumaschmerzen lindern. Je früher die Therapie beginnt, desto eher lassen sich irreversible Schädigungen von Gelenken vermeiden.

Zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis und anderer rheumatischer Erkrankungen mit Beteiligung der Gelenke bieten wir in unseren Evidia Praxen die Röntgentiefentherapie sowie die Radiosynoviorthese an. Die Röntgentiefentherapie ist eine Form der Strahlentherapie, bei der das erkrankte Gelenk gezielt mit Röntgenstrahlung behandelt wird, um Entzündungsvorgänge einzudämmen. Für eine nachhaltige Schmerzlinderung sind meist mehrere Behandlungen erforderlich. Bei der Radiosynoviorthese wird eine schwach radioaktive Substanz mit einer dünnen Punktionsnadel direkt in das Gelenk injiziert. So wird die erkrankte Gelenkschleimhaut gezielt von innen heraus bestrahlt, um Entzündungen zum Abklingen zu bringen, ohne jedoch angrenzendes Gewebe zu belasten.

FAQ zum Thema Rheuma

Die rheumatoide Arthritis beruht auf entzündlichen Prozessen, die primär die Gelenkinnenhaut betreffen. In der Folge dehnt sich die Entzündung auf umgebendes Gewebe aus, sodass Knorpel, Gelenkkapsel, Bänder und Knochen zunehmend geschädigt werden. Eine Arthrose ist dagegen zunächst eine nicht-entzündliche Erkrankung. Sie entsteht durch einen fortschreitenden Knorpelverschleiß. Im Rahmen einer Arthrose kann es auch zu entzündlichen Phasen kommen. Denn durch die Knorpelschädigung entstehen oft Abriebprodukte, die die Gelenkinnenhaut reizen und eine Reaktion des Immunsystems hervorrufen. 

Die Radiosynoviorthese ist eine sinnvolle Therapieoption, wenn es im Rahmen rheumatischer Erkrankungen zu Entzündungen der Gelenkschleimhaut kommt und andere Behandlungsmethoden nicht den gewünschten Erfolg bringen oder zu starke Nebenwirkungen haben. Die direkt in das Gelenk verabreichte radioaktive Substanz führt zu einem Abbau der entzündeten Gelenkschleimhaut und verbessert so Symptome wie Schmerzen und Schwellungen. Je früher im Krankheitsverlauf die Behandlung begonnen wird, desto besser sind in der Regel die Erfolgsaussichten. 

„Weichteil-Rheuma“ ist ein Sammelbegriff für verschiedene schmerzhafte, entzündliche oder nicht-entzündliche Erkrankungen von Weichteilen des Bewegungsapparats. Hierzu zählen Muskeln, Bindegewebe, Fettgewebe, Sehnen, Bänder und Schleimbeutel. Eine häufige Erkrankung aus diesem Formenkreis ist das sogenannte Fibromyalgiesyndrom, bei dem es zu generalisierten Muskelschmerzen in verschiedenen Körperregionen kommt. Manchmal wird der Begriff „Weichteil-Rheuma“ auch für lokalisierte Beschwerden wie Schleimbeutelreizungen oder Sehnenscheiden-Entzündungen gebraucht.