Typische Anwendungsgebiete der Skelettszintigraphie sind neben der Abklärung von knocheneigenen Tumoren und Metastasen auch entzündliche Knochenveränderungen z. B. aus dem rheumatischen Formenkreis. Außerdem wird die Skelettszintigraphie bei Verdacht auf Lockerung von Gelenkprothesen oder unklaren Knochenverletzungen nach traumatischen Ereignissen angewendet, da Verletzungen wie z. B. Prellungen zu einer lokal erhöhten Stoffwechselaktivität führen. Ermüdungsbrüche sind durch die Skelettszintigraphie oft bereits zu einem frühen Zeitpunkt nachweisbar, was mit Röntgenuntersuchungen weniger gut gelingt.
Stoffwechselprozesse sichtbar machen
Mittels schwach radioaktiv markierter Knochenbausteine werden Regionen mit verstärktem oder krankhaft vermindertem Knochenstoffwechsel sichtbar gemacht und geben somit Hinweise auf verschiedene Arten von Knochenerkrankungen. Für die Untersuchung wird die schwach radioaktive Substanz (Technetium-99m) in die Vene appliziert. Diese reichert sich in der zu untersuchenden Region an und ermöglich eine bildliche Darstellung bzw. Funktionsdiagnostik. Die Untersuchung bzw. Messung erfolgt in einer sogenannten Gammakamera, ggf. in Form eines SPECT bzw. SPECT/CT.
Mehrere Messungen können Aussagekraft erhöhen
Je nach Fragestellung erfolgt die Untersuchung entweder als Einphasen- oder als Mehrphasenszintigraphie (2- oder 3-Phasenszintigraphie), d. h. man misst die Verteilung der radioaktiven Substanz eventuell zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Durch den Vergleich von Früh- und Spätaufnahmen sind oftmals exaktere Aussagen über krankhafte Prozesse möglich. Üblicherweise werden Ganzkörperaufnahmen gemacht, es sind jedoch auch fokussierte Teilkörperuntersuchungen möglich.