Thorax-Untersuchung

Thorax-Untersuchung

Organe im Brustkorb sichtbar machen

Was ist eine radiologische Thoraxuntersuchung?

Der Begriff „Thorax“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Brustkorb“. Die radiologische Thorax-Diagnostik beschäftigt sich entsprechend mit der Darstellung des Brustkorbs, um die Organe in diesem Bereich detailliert darzustellen und auf mögliche Veränderungen zu untersuchen.

Zur ersten Orientierung wird häufig eine Röntgenübersichtsaufnahme des Brustkorbs gemacht – auch Röntgen-Thorax oder umgangssprachlich Lungenröntgen genannt. Der Röntgen-Thorax ist als Basisdiagnostik bei vielen Lungen- und Herzerkrankungen nützlich, beispielsweise zur Erkennung einer Lungenentzündung oder um Wassereinlagerungen bei einer Herzschwäche nachzuweisen.

Zur weiterführenden Diagnostik dient häufig die Computertomographie (Thorax-CT), die Veränderungen noch detaillierter und ohne Überlagerungseffekte abbilden kann.

Weitere Informationen zur Thorax-Untersuchung

Hinter Beschwerden wie Atemnot, Brustschmerzen oder Husten können sich sehr unterschiedliche Krankheitsbilder verbergen. Die radiologische Thorax-Untersuchung ist der Schlüssel für eine exakte Diagnostik und eine zielgerichtete Therapie. Mittels Röntgen-Thorax oder Thorax-CT kommen wir vielen häufigen Erkrankungen wie Lungenentzündungen, Lungenkrebs, Lungenembolien, COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) oder Herzschwäche auf die Spur. Neben der Erstdiagnostik dienen bildgebende Thorax-Untersuchungen häufig auch zur Verlaufskontrolle oder zur Planung und Vorbereitung von Behandlungen und Operationen.

Detailgenaue Bilder dank moderner Technik

Für spezielle Fragestellungen steht in den Evidia Praxen die leistungsstarke Dünnschicht-CT oder High-Resolution CT (HR-CT) zur Verfügung. Dabei entstehen hochauflösende Bilder in sehr dünnen Schichten, die auch feinste Strukturdetails sichtbar machen. Vor allem diffuse Veränderungen des Lungengewebes lassen sich so erkennen und genau charakterisieren. Zugleich erlaubt diese Technik eine deutliche Reduktion der Strahlendosis.

Schonende strahlenfreie Diagnostik im Jugendalter

Die Strahlenbelastung fällt bei Thorax-Untersuchungen mit modernen digitalen Röntgen- oder CT-Geräten sehr gering aus. Um eine Strahlenbelastung gänzlich zu vermeiden, etwa bei Kindern oder Jugendlichen, kommt als Alternative je nach Krankheitsbild auch die Magnetresonanztomographie (MRT) in Frage.

Ablauf der Thorax-Untersuchung

Für eine bildgebende Thorax-Untersuchung sind keine speziellen Vorbereitungen nötig. Sie müssen nicht nüchtern zur Untersuchung erscheinen und können Ihre Medikamente wie gewohnt weiter einnehmen.

Sofern Sie einen Röntgenpass besitzen, sollten Sie diesen zur Untersuchung mitbringen. Er kann hilfreich sein, um unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden. Nach der Diagnostik lassen Sie sich von uns die Untersuchungsdaten in den Röntgenpass eintragen. Wenn Sie noch keinen Röntgenpass haben, stellen wir Ihnen gerne einen Pass an unserer Anmeldung aus.

Wenn Sie auf Medikamente, Lebensmittel oder Kontrastmittel allergisch reagieren, teilen Sie uns das bitte schon bei der Anmeldung oder Terminvereinbarung mit. Sollten Sie einen Allergiepass besitzen, halten Sie diesen bitte griffbereit.

Eine Schwangerschaft sollte vor einer radiologischen Thorax-Untersuchung ausgeschlossen sein. Bitte informieren Sie uns daher, falls die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht.

Je nach geplanter Untersuchung werden Sie gebeten, Ihren Oberkörper zu entkleiden und Schmuck abzulegen. Für spezielle Fragestellungen wird Ihnen gegebenenfalls ein Kontrastmittel über eine Armvene verabreicht. Bei Röntgen-Untersuchungen erhalten Sie eine Bleischürze, um besonders strahlenempfindliche Körperteile zu schützen. Anschließend wird Sie unser geschultes Personal in die richtige Position für die Aufnahmen bringen und Ihnen den Ablauf erklären.

Die Strahlenbelastung ist bei modernen Röntgengeräten gering, dennoch verlässt das Personal bei Röntgenaufnahmen für den persönlichen Schutz immer den Raum und löst die Aufnahmen im Schaltraum aus. 

Über die Gegensprechanlage werden Ihnen gegebenenfalls kleine Anweisungen zur Haltung oder Atmung gegeben, um die notwendigen Aufnahmen zu ermöglichen. Üblicherweise werden Röntgen- und CT-Aufnahmen des Thorax in Atemanhaltetechnik gemacht, d. h. Sie holen tief Luft und halten anschließend kurz den Atem an. Versuchen Sie sich ansonsten so wenig wie möglich zu bewegen. Andernfalls müssen die Röntgenaufnahmen womöglich wegen Unschärfe wiederholt werden.

Ihr überweisender Arzt oder Ihre Ärztin erhält innerhalb weniger Werktage einen vollständigen Befund.

Wurde Ihnen ein Kontrastmittel gegeben, empfehlen wir Ihnen ausreichend zu trinken. Dadurch wird es schnell über den Urin aus Ihrem Körper ausgeschieden.

Thorax-Untersuchungen im Überblick

Die konventionelle Röntgenaufnahme des Thorax zählt zu den häufigsten radiologischen Basisuntersuchungen. Sie erlaubt eine gleichzeitige Beurteilung von Lunge, Herz, Zwerchfell, Mittel- und Rippenfell, Luftröhre, Gefäßen sowie knöchernen Strukturen im Brustkorb bei geringer Strahlenbelastung. 

Röntgenstrahlen sind energiereiche elektromagnetische Strahlen, die den Körper durchdringen und dabei je nach Dichte des Gewebes unterschiedlich stark abgeschwächt werden. Entsprechend erscheinen die Bereiche auf dem Röntgenbild heller oder dunkler.

Oft setzt man das Thorax- bzw. Lungenröntgen zur ersten Orientierung ein, um grundlegende Informationen über mögliche krankhafte Veränderungen von Lunge und Herz zu erhalten. Auch vor Operationen gehört die Röntgenuntersuchung des Thorax vielfach zur Abklärungsroutine.

Der Röntgen-Thorax besitzt bei vielen Erkrankungen eine hohe Aussagekraft, hat aber auch Beschränkungen. Denn eine Röntgenaufnahme ist ein zweidimensionales Bild, auf dem sich einzelne Strukturen überlagern können. Sehr kleine oder subtile Veränderungen des Lungengewebes bleiben daher unter Umständen verborgen. Auch das Herz lässt sich nur seiner Größe und Form nach beurteilen, für eine genauere Diagnostik bedarf es weiterführender Untersuchungen.

Genauso wie das Thorax-Röntgen beruht auch die Computertomographie (CT) auf Röntgenstrahlung. Im Unterschied zum konventionellen Röntgen handelt es sich aber um eine Schnittbildtechnik, das heißt: Das CT-Gerät fertigt eine Serie von dünnen Schnittbildern an, die mittels computergestützter Technik anschließend zu einem dreidimensionalen Bild zusammengesetzt werden. So ist eine überlagerungsfreie und sehr detailgenaue Darstellung der Thorax-Organe möglich. Gegebenenfalls verwenden wir bei der Thorax-CT ein Kontrastmittel, um etwa Gefäßstrukturen noch besser sichtbar zu machen.

Die Thorax- bzw. Lungen-CT dient häufig zur weiterführenden Diagnostik, wenn beim Lungenröntgen Auffälligkeiten entdeckt wurden oder Unklarheiten bestehen. Routinemäßig wird sie u. a. auch zur Verlaufskontrolle bei Tumorerkrankungen eingesetzt.

Für spezielle Fragestellungen nutzen wir in unseren Evidia Praxen die hochauflösende oder High-Resolution CT (HR-CT), die äußerst präzise und detailgenaue Bilder in sehr dünnen Schichten liefert. Diese moderne Untersuchungstechnik erlaubt zugleich eine Reduktion der Strahlendosis.

Die Kernspintomographie bzw. Magnetresonanztomographie (MRT) ist genauso wie die Computertomographie (CT) eine Schnittbildtechnik. Ihre Grundlage bildet aber nicht Röntgenstrahlung, sondern ein starkes Magnetfeld. Dieses regt die Wasserstoffatome im Körper an, die daraufhin ein messbares Signal aussenden.

Die MRT hat den großen Vorteil, dass sie ohne Strahlenbelastung auskommt. Allerdings sind Lungen-MRT-Untersuchungen technisch herausfordernd. Der Grund ist einerseits der hohe Luftgehalt der Lunge, andererseits die längere Untersuchungszeit, die leicht zu Bewegungsartefakten führt. Moderne Aufnahmetechniken ermöglichen je nach Fragestellung dennoch eine gute Bildauflösung.

Eine weitere strahlenfreie Untersuchungstechnik ist die Sonographie, auch Ultraschall genannt. Sie basiert auf Schallwellen, die jenseits der menschlichen Hörschwelle liegen. Die Sonographie eignet sich besonders zur Untersuchung stark durchbluteter oder wasserreicher Organe. Das Lungengewebe selbst ist aufgrund des hohen Luftanteils zwar nicht gut per Ultraschall darstellbar, ein Großteil der Lungenoberfläche lässt sich aber erkennen. Gut nachweisbar ist darüber hinaus ein krankhafter Flüssigkeitserguss (Pleuraerguss). Auch das Herz wird häufig per Ultraschall untersucht, die dabei eingesetzte Technik nennt sich Echokardiographie. 

Häufige Fragen zur Thorax- bzw. Lungenuntersuchung

Sie benötigen auf jeden Fall den Überweisungsschein Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin, Ihre Krankenversicherungskarte, ggf. frühere Aufnahmen der jetzt zu untersuchenden Region sowie alle vorhandenen Unterlagen zum aktuellen Krankheitsbild. Wenn Sie auf Medikamente, Lebensmittel oder Kontrastmittel allergisch reagieren, teilen Sie uns das bitte schon bei der Anmeldung oder Terminvereinbarung mit. Sollten Sie einen Allergiepass besitzen, halten Sie diesen bitte griffbereit. Bei Bedarf bringen Sie einen Dolmetscher oder eine Dolmetscherin mit, der oder die Sie im Gespräch mit uns unterstützt.

Für die MRT-Untersuchung werden wenige Milliliter eines gadoliniumhaltigen Kontrastmittels genutzt und für die CT-Untersuchung einige Milliliter eines jodhaltigen Kontrastmittels. Die über ein Gefäß (meist über eine Vene) gegebenen Kontrastmittel werden nach kurzer Zeit hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Bei jodhaltigen Kontrastmitteln berichten Patient:innen von einem Wärmegefühl während der Kontrastmittelgabe und das Gefühl eines kurz anhaltenden Harndrangs; es kommt jedoch nicht zum Wasserlassen. Direkt nach der Kontrastmittelgabe sowohl im MRT als auch im CT wird eine geringe Menge Kochsalzlösung gegeben; dabei berichten Patient:innen über einen metallischen Geschmack, der aber nur wenige Sekunden anhält.

In der Schwangerschaft sollte ein Röntgen oder eine Computertomographie wegen der Strahlenbelastung nicht durchgeführt werden, es sei denn, es gibt keine diagnostische Alternative. Die Entscheidung wird jedoch interdisziplinär und individuell gefällt. Andere Ausnahmen beziehen sich nur auf die Gabe des jodhaltigen Kontrastmittels. Es sollte kein Kontrastmittel gegeben werden bei bestimmten Formen der Schilddrüsenüberfunktion oder Schilddrüsenerkrankungen, Nierenfunktionsstörungen, Kontrastmittelallergien in der Vergangenheit und bei den meisten Patient:innen mit einem Plasmozytom (multiples Myelom).

Falls eine Untersuchung mit Kontrastmittel in der Stillzeit durchgeführt werden soll, informieren Sie uns bitte vor der Untersuchung darüber, dass Sie stillen, sodass wir individuell mit Ihnen besprechen können, ob eine Stillpause nötig ist.

Die Entscheidung, ob eine Röntgenuntersuchung, eine CT-Untersuchung oder eine MRT-Untersuchung gemacht werden soll, hängt immer von der Fragestellung und der Verdachtsdiagnose ab.

Die Röntgenaufnahme ist ein zweidimensionales Bild. Dabei ist es möglich, dass aufgrund von Summationen krankhafte Veränderungen maskiert werden und nicht zu erkennen sind. Ein zweiter Blickwinkel hilft dem ärztlichen Personal, dass diese Veränderungen sicher gesehen werden.

Die Strahlendosis fällt bei modernen digitalen Röntgengeräten sehr gering aus. Bei einer Thorax-Übersichtsaufnahme von hinten beträgt sie ca. 0,02 mSv. Werden Aufnahmen in zwei Ebenen gemacht (von hinten und seitlich), beläuft sich die Strahlendosis auf ca. 0,07 mSv.

Da bei einer Computertomographie (CT) eine Vielzahl an Röntgenaufnahmen aus unterschiedlichen Richtungen entstehen, ist die Strahlendosis im Vergleich zum konventionellen Röntgen höher. Bei einer „normalen“ Lungen-CT beträgt die Strahlenbelastung je nach Fragestellung und individuellen Voraussetzungen ca. 4 bis 7 mSv.

Bei der hochauflösenden Dünnschicht-CT (HR-CT) haben wir die Möglichkeit, Aufnahmen mit sehr niedriger Strahlendosis zu machen. Durch die Verwendung spezieller Detektorsysteme liegt die Strahlendosis bei der Niedrigdosis-HR-CT je nach individuellen Voraussetzungen bei rund 1 mSv oder sogar deutlich weniger.