Lungenentzündung
Diagnose, Symptome, Therapie
Was ist eine Lungenentzündung?
Ene Lungenentzündung ist eine akut oder chronisch verlaufende Entzündung der Lunge mit Befall von Lungenbläschen und/oder Bindegewebe. Der medizinische Fachausdruck lautet Pneumonie. Lungenentzündungen werden meist durch bakterielle, manchmal durch virale Erreger hervorgerufen. Seltener können Pilze, eingeatmete Giftstoffe oder allergische Reaktionen die Ursache sein.
Je nach Lokalisation und Ausbreitungsmuster unterscheidet man verschiedene Formen der Pneumonie:
- Bei der Bronchopneumonie sind Bronchiolen und Lungenbläschen entzündet, wobei der Befall herdförmig über mehrere Lungensegmente verteilt ist.
- Bei der selteneren Lobärpneumonie ist ein ganzes Lungensegment flächig befallen.
- Bei der interstitiellen Pneumonie beschränkt sich die Entzündung vorwiegend auf das bindegewebige Lungengerüst. Auch diese Form ist vergleichsweise selten.
Symptome einer Lungenentzündung
Symptome einer Lungenentzündung
Typische Symptome einer Pneumonie sind:
- Fieber und Schüttelfrost
- starkes Krankheitsgefühl
- Husten mit eitrigem oder evtl. blutigem Auswurf
- Schmerzen beim Atmen
- Atemnot
- Zunahme der Atem- und Herzfrequenz
Nicht immer treten alle Symptome zugleich auf. Vor allem bei älteren Menschen können die Symptome auch schwächer ausgeprägt sein oder sogar fehlen. Kinder leiden manchmal unter untypischen Beschwerden wie Bauchschmerzen.
Diagnose von Lungenentzündungen
Oft legt bereits das Abhören der Lunge mit einem Stethoskop gemeinsam mit dem typischen Beschwerdebild eine Pneumonie nahe.
Zum Nachweis einer Lungenentzündung wird meist eine digitale Röntgenaufnahme des Brustkorbs gemacht. Im Röntgenbild sind Entzündungsherde als Verschattungen erkennbar. Anhand der Anordnung und des Verteilungsmusters lassen sich Rückschlüsse auf den Entstehungsort, manchmal auch auf die Ursache der Lungenentzündung ziehen. Außerdem kann das Röntgenbild Hinweise auf mögliche Komplikationen wie einen Lungenabszess liefern. Zur Diagnosesicherung oder um Komplikationen zu erkennen, wird eventuell eine ergänzende Ultraschall-Untersuchung (Sonographie) vorgenommen.
In bestimmten Fällen kann eine weiterführende bildgebende Diagnostik per Computertomographie (CT) sinnvoll sein: Zum Beispiel wenn Erkrankte auf die übliche Behandlung nicht ansprechen, wenn man Komplikationen oder Begleiterkrankungen vermutet oder das Röntgenbild keine sichere Diagnose zulässt. Bei der CT werden mithilfe von Röntgenstrahlung hochauflösende Schichtbilder angefertigt, wodurch sich die Feinstruktur der Lunge noch präziser darstellen lässt. Entzündungsherde sind auf CT-Aufnahmen als Verdichtungen erkennbar.
Therapie von Lungenentzündungen
Die Therapie einer Pneumonie hängt von ihrer Ursache, dem Schweregrad und Krankheitsverlauf ab. Bakteriell verursachte Lungenentzündungen werden in der Regel mit Antibiotika behandelt. Anfangs wird meist ein Breitband-Antibiotikum eingesetzt. Ist der genaue Erreger bekannt, kann man anschließend auf ein speziell gegen diesen Keim wirksames Antibiotikum wechseln. Zusätzlich erhalten Erkrankte oft schleimlösende Medikamente, um das Abhusten des Sekrets zu erleichtern.
Bei einer virusbedingten Lungenentzündung beschränkt sich die Therapie auf Allgemeinmaßnahmen wie schleimlösende Medikamente. Bei schweren Verläufen kann man eventuell Medikamente geben, die die Vermehrung des Virus hemmen (sogenannte Virostatika).
Manchmal ist der Gasaustausch in der Lunge so stark beeinträchtigt, dass Erkrankte unter Atemnot leiden. Dann kann eine zusätzliche Sauerstoffgabe, in seltenen Fällen auch eine Beatmung erforderlich sein.
FAQ zum Thema Lungenentzündung
Wenn sich Betroffene mutmaßlich im Krankenhaus angesteckt haben, spricht man von einer nosokomialen Pneumonie oder Lungenentzündung. Problematisch an diesen Infektionen ist, dass einige Erreger gegen die üblicherweise verwendeten Antibiotika resistent geworden sind. Zu den Risikofaktoren für eine nosokomiale Pneumonie zählen höheres Alter und schwere Vorerkrankungen, vor allem aber die invasive Beatmung auf einer Intensivstation.
Gegen zwei häufige Erreger von Lungenentzündungen sind Schutzimpfungen verfügbar: die Pneumokokken-Impfung sowie die Impfung gegen das Influenza-Virus. Diese können zwar nicht jede Lungenentzündung verhindern, aber das Risiko für schwere Verläufe und Komplikationen senken. Allgemeine Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen und Lüften von Räumen bieten einen gewissen Schutz vor Infektionen. Um nosokomialen (im Krankenhaus erworbenen) Pneumonien vorzubeugen, gelten in Krankenhäusern strenge Hygienevorschriften.
Von einer atypischen Pneumonie spricht man, wenn eine Lungenentzündung in bestimmten Punkten von einer typischen Pneumonie abweicht: Etwa weil sie durch unübliche Erreger hervorgerufen wird, weil die Symptome im Vergleich zum normalen Krankheitsverlauf schwächer oder anders ausgeprägt sind, oder weil typische Untersuchungsbefunde fehlen. Die Grenze zwischen „typischen“ und „atypischen“ Pneumonien ist jedoch fließend.