Lungenembolie

Lungenembolie

Diagnose, Symptome, Therapie

Was ist eine Lungenembolie?

Von einer Embolie spricht man, wenn eingeschwemmtes Material ein Blutgefäß verlegt. Passiert dies im Bereich der Lungenarterien, dann handelt es sich um eine Lungenembolie. Die häufigste Ursache sind Blutgerinnsel, die im Rahmen einer Bein- oder Beckenvenenthrombose entstanden sind und sich von ihrem Ursprungsort gelöst haben. Eine Lungenembolie ist eine potenziell lebensbedrohliche Situation: Sind größere Arterienäste verlegt, dann kann das Blut nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff angereichert werden, der Druck in den Lungengefäßen steigt und die rechte Herzhälfte wird stark belastet. Dadurch ist ein Herz-Kreislauf-Versagen möglich.

Symptome einer Lungenembolie

Je nach Ausmaß der Verlegung kann sich eine Lungenembolie durch massive Beschwerden bemerkbar machen, die Symptome können aber auch leicht ausgeprägt sein oder ganz fehlen. Folgende Symptome sind bei einer Lungenembolie möglich:

  • plötzliche Atemnot
  • plötzlich einsetzende Schmerzen im Brustbereich
  • Herzrasen
  • Schwindel oder Benommenheit
  • Husten mit blutigem Auswurf

Alle diese Beschwerden können aber ebenso durch andere Erkrankungen bedingt sein.

Diagnose einer Lungenembolie

Um erste Hinweise auf eine mögliche Lungenembolie zu gewinnen und andere Erkrankungen auszuschließen, macht man im ersten Schritt meist verschiedene Untersuchungen wie Blut-Analysen, EKG, Herz-Ultraschall (Echokardiographie) oder Röntgen-Aufnahmen. Auch der Nachweis einer Venenthrombose per Ultraschall (Sonographie) ist zusammen mit typischen Beschwerden ein starkes Indiz für eine Lungenembolie.

Zur sicheren Diagnose oder zum Ausschluss einer Lungenembolie ist anschließend entweder eine spezielle Computertomographie der Lunge (CTPA) oder eine Lungenszintigraphie erforderlich.

  • Die CTPA (Computertomographie-Pulmonalisangiographie) ist eine Untersuchung mit Röntgenstrahlung zur Darstellung der Lungenarterien auf der Basis von Schnittbildern. Um den Kontrast zu verstärken, verabreicht man ein jodhaltiges Kontrastmittel über eine Armvene. Mithilfe der CTPA lassen sich Blutgerinnsel in den Lungenarterien (etwa als Füllungsdefekte) sichtbar machen. 
     
  • Bei der Lungenszintigraphie wird in zwei Schritten die Belüftung und Durchblutung des Lungengewebes untersucht. Im ersten Schritt atmen Patient:innen ein schwach radioaktives Gasgemisch ein. Mithilfe einer speziellen Kamera lässt sich dessen Verteilung im Lungengewebe nachweisen. Anschließend wird ein schwach radioaktiver Stoff über die Armvene verabreicht, um wiederum mithilfe einer Spezialkamera die Verteilung in den Blutgefäßen zu dokumentieren. Ist ein Lungenabschnitt belüftet, aber mangelhaft durchblutet, spricht dies für eine Lungenembolie.

Therapie der Lungenembolie

Die Behandlung der Lungenembolie richtet sich vor allem danach, ob Betroffene kreislaufstabil sind. Bei stabilem Kreislauf reicht normalerweise eine Behandlung mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten aus. Zur Beobachtung bleiben Betroffene einige Tage im Krankenhaus.

Bei einem drohenden Kreislaufversagen ist eine unverzügliche (intensiv-)medizinische Behandlung erforderlich. Meist leitet man eine blutgerinnungshemmende Therapie ein, noch bevor die endgültigen Untersuchungsergebnisse vorliegen. Um die Durchblutung der Lunge rasch wiederherzustellen, muss man das Gerinnsel oft gezielt auflösen. Das erfolgt häufig durch Medikamente, die in eine Vene injiziert werden. Alternativ ist es auch möglich, das Blutgerinnsel mechanisch mithilfe eines eingeführten Katheters zu zerstören.

Nach der Akuttherapie sollten Betroffene längerfristig Gerinnungshemmer einnehmen, um möglichen Rückfällen vorzubeugen.

FAQ zum Thema Lungenembolie

Die häufigste Ursache für eine Lungenembolie ist eine Thrombose der tiefen Bein- oder Beckenvenen. Das dabei entstandene Blutgerinnsel kann sich später ablösen und wird dann mit dem Blutstrom häufig in die Lungenarterien gespült. Weitere mögliche Ursachen für einen Verschluss der Lungenarterien – oft in Folge einer Operation – sind Luftblasen, eingetragene Tumorzellen, Fettpartikel oder Fruchtwasser während einer Geburt.

Ein erhöhtes Risiko für Thrombosen und damit für eine Lungenembolie besteht bei längerer Immobilität. Deshalb erhalten bettlägerige Patient:innen (beispielsweise nach Operationen) meist vorbeugend blutgerinnungshemmende Medikamente. Generell ist es sinnvoll, mögliche Risikofaktoren für Thrombosen wie Bewegungsmangel, Rauchen oder Übergewicht zu vermeiden. Absolut vorbeugen lässt sich einer Lungenembolie jedoch nicht.

Viele Betroffene leiden nach einer überstandenen Lungenembolie noch längere Zeit an Kurzatmigkeit und einer verminderten Leistungsfähigkeit. Eine seltene, aber gefährliche Spätfolge ist die sogenannte chronisch-thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH), eine Form von Lungenhochdruck, die durch einen unvollständigen Abbau des Blutgerinnsels entsteht. Um Spätfolgen rasch erkennen und behandeln zu können, sollten Betroffene nach einer Lungenembolie regelmäßige Nachsorge-Untersuchungen in Anspruch nehmen.