Bei der Radiosynoviorthese wird die entzündete und krankhaft verdickte Gelenkinnenhaut (Synovialis) gezielt zerstört, damit sie sich anschließend erneuern kann. Nach der Injektion der radioaktiven Substanz nehmen die Zellen an der Oberfläche der Schleimhaut diese auf und gehen dadurch zugrunde. Die Eindringtiefe des Radionuklids ist sehr gering und wird immer so gewählt, dass der darunterliegende Knorpel verschont bleibt. Je nach Größe des Gelenks und Dicke der Gelenkinnenhaut stehen Radionuklide mit unterschiedlicher Reichweite zur Verfügung. Im weiteren Verlauf vernarbt und verschorft die Gelenkinnenhaut, Entzündungen und Schwellungen klingen ab und Schmerzen werden reduziert.
Breiter Anwendungsbereich
Grundsätzlich können alle Gelenke mit diesem Verfahren behandelt werden, deren Gelenkspalt mit einer Punktionsnadel erreichbar ist. Jedoch verläuft eine RSO-Behandlung umso einfacher, je größer das entsprechende Gelenk ist, was zum Beispiel bei Ellenbogen-, Knie- und Schultergelenken der Fall ist.
Neue Hoffnung bei schmerzhaften Gelenkentzündungen
Je früher die Radiosynoviorthese im Verlauf der Erkrankung vorgenommen wird, umso größer sind die Erfolgsaussichten. Anhand der bisherigen Erfahrungswerte kann bei bis zu 80 Prozent der Patient:innen ein Rückgang der entzündlichen Symptome angenommen werden, der mit einer subjektiven Verbesserung der Beschwerden verbunden ist. Der endgültige Behandlungserfolg stellt sich manchmal erst nach Wochen oder Monaten ein. Bei nicht ausreichendem Ansprechen nach der ersten Behandlung ist eine Wiederholung nach frühestens sechs Monaten möglich.