Prostatakrebs

Prostatakrebs

Diagnose, Symptome, Therapie

Was ist Prostatakrebs?

Prostatakrebs ist ein bösartiger Tumor der männlichen Vorsteherdrüse (Prostata). Die häufigste Form ist das sogenannte Adeno-Karzinom, das von Zellen des Drüsengewebes ausgeht. Prostatakrebs entwickelt sich oft in der äußeren Zone der Prostata. Von seinem Ursprungsort kann der Krebs zunächst in benachbartes Prostatagewebe einwachsen, später auch in angrenzende Strukturen wie Samenbläschen, Harnblase oder Enddarm. Wenn sich Krebszellen vom Ursprungstumor lösen, können Metastasen entstehen – beispielsweise in Lymphknoten oder Knochen. Prostatakrebs ist beim Mann die häufigste Krebsart. 

Symptome bei Prostatakrebs

Im Anfangsstadium verursacht Prostatakrebs in der Regel kaum Symptome. Erst im späteren Verlauf sind u. a. folgende Beschwerden möglich:

  • Harnverhalt (Schwierigkeiten beim Wasserlassen)
  • eventuell Harninkontinenz
  • Probleme beim Geschlechtsverkehr
  • Blutbeimengungen im Urin oder in der Samenflüssigkeit
  • Knochenschmerzen, falls Knochenmetastasen vorliegen

Probleme beim Wasserlassen können auch auf gutartige Veränderungen der Prostata zurückgehen, wie sie vor allem im höheren Alter gehäuft auftreten. Die genaue Ursache der Beschwerden lässt sich nur durch eine ärztliche Untersuchung klären. 

Diagnose von Prostatakrebs

Zur Früherkennung von Prostatakrebs oder zur Abklärung eines konkreten Verdachts ist im ersten Schritt die Bestimmung des sogenannten PSA-Werts im Blut oder eine rektale Tastuntersuchung möglich. Bei auffälligen Befunden soll laut aktuellen Leitlinien eine sog. multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) erfolgen. In unseren Evidia Praxen führen wir diese nicht-invasive Untersuchung nach den aktuellen Qualitätsstandards mit Geräten der neuesten Generation durch, um eine hohe diagnostische Sicherheit zu gewährleisten.

Bei der mpMRT kommen starke Magnetwellen zum Einsatz, um in mehreren Ebenen hochauflösende Schnittbilder der Prostata zu erstellen. Durch verschiedene, einander ergänzende Aufnahmeverfahren gewinnt man genaue Informationen über Form, Struktur und Eigenschaften des Prostatagewebes. So wird u. a. das Diffusionsverhalten freier und gebundener Wasserstoffatome untersucht, das sich in gesundem Gewebe und Tumorgewebe deutlich unterscheidet. Mithilfe der mpMRT kann man verdächtige Veränderungen exakt aufspüren und lokalisieren. Gewebeproben lassen sich anschließend sehr gezielt entnehmen, sollte eine Biopsie erforderlich sein. 

Bei Verdacht auf Metastasen werden eventuell weitere bildgebende Untersuchungen wie eine Computertomographie (CT) oder eine Knochenszintigraphie gemacht.

Therapie von Prostatakrebs

Die Behandlung von Prostatakrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab: den Eigenschaften des Tumors, dem Erkrankungsstadium sowie Alter und Allgemeinzustand des Patienten. 

In frühen Stadien, wenn noch keine Metastasen vorliegen, lässt sich die Prostata – und damit der Krebs – operativ entfernen. Alternativ oder zusätzlich ist eine Strahlentherapie möglich. Die hochenergetische Strahlung schädigt die Zellkerne der Krebszellen, sodass diese absterben. Oft wird die Bestrahlung für eine bessere Wirkung durch eine Antihormontherapie ergänzt. 

Manchmal wächst Prostatakrebs sehr langsam und verursacht kaum Beschwerden. In solchen Fällen kann man erwägen, mit einer Behandlung zunächst abzuwarten und den Tumor regelmäßig zu kontrollieren.

Hat der Prostatakrebs bereits Metastasen gebildet, dann soll die Behandlung in erster Linie das weitere Tumorwachstum verlangsamen und die Lebensqualität erhalten. Mögliche Behandlungsformen sind Antihormontherapie, Strahlentherapie, Chemotherapie und/oder Radionuklidtherapie. Im hohen Alter oder bei schlechtem Allgemeinzustand beschränkt man sich oft auf eine symptomatische Therapie zur Linderung der Beschwerden. 

FAQ zum Thema Prostatakrebs

Zur Früherkennung von Prostatakrebs (umgangssprachlich Prostatakrebs-Vorsorge genannt) haben Männer ab 45 Jahren einmal jährlich Anspruch auf eine rektale Tastuntersuchung. Eine weitere Möglichkeit ist die Bestimmung des sogenannten PSA-Werts im Blut, die aber derzeit nicht von den Krankenkassen bezahlt wird. PSA bedeutet Prostataspezifisches-Antigen. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf Prostatakrebs hindeuten, hat manchmal aber auch andere Ursachen.  

Die genauen Ursachen von Prostatakrebs sind wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt. Bekannt sind lediglich Risikofaktoren: Offenbar besteht eine erbliche Veranlagung, da Prostatakrebs in manchen Familien gehäuft auftritt. Außerdem nimmt die Erkrankungshäufigkeit mit dem Alter zu. Ob auch lebensstilbedingte Faktoren wie Rauchen oder Alkoholkonsum das Risiko für Prostatakrebs erhöhen, lässt sich derzeit nicht mit Sicherheit beantworten. 

Die Heilungschancen bei Prostatakrebs hängen vom Krebstyp, dem Erkrankungsstadium und dem Allgemeinzustand des Patienten ab. Ist der Krebs lokal auf die Prostata begrenzt, dann können Patienten oft (wenn auch nicht immer) geheilt werden. Hat der Tumor bereits benachbarte Strukturen außerhalb der Prostata infiltriert, sind die Heilungschancen geringer. Bei bereits vorhandenen Fernmetastasen ist eine Heilung in der Regel nicht mehr möglich. Dennoch lässt sich das Tumorwachstum verzögern, um so die Lebenserwartung zu erhöhen.