Tumor

Tumor

Diagnose, Symptome, Therapie

Was ist ein Tumor?

Der lateinische Begriff „Tumor“ bedeutet wörtlich „Schwellung“. Im engeren Sinn bezeichnet man in der Medizin damit eine Neubildung von Gewebe aufgrund von Zellen, die sich durch Veränderungen im Erbgut übermäßig vermehren. Tumore können bösartig oder gutartig sein. Bösartige Tumore nennt man umgangssprachlich „Krebs“. Im Unterschied zu gutartigen Tumoren haben bösartige Tumore die Fähigkeit, natürliche Gewebegrenzen zu überschreiten und zerstörend in benachbartes Gewebe einzuwachsen. Krebszellen können sich auch von ihrem Zellverbund lösen, über die Blut- oder Lymphbahn in andere Körperregionen gelangen und so Absiedlungen (Metastasen) bilden. 

Auswirkungen eines Tumors

Tumore oder deren Metastasen üben verschiedene schädliche Wirkungen auf den Organismus aus. Sie können beispielsweise:

  • benachbartes Gewebe verdrängen oder zerstören
  • Druck auf umliegende Strukturen oder Organe ausüben
  • Blutgefäße zerstören und dadurch Blutungen auslösen
  • Blutgefäße komprimieren (zusammendrücken) und so Durchblutungsstörungen oder Blutgerinnsel verursachen 
  • innere Hohlräume verlegen und dadurch beispielsweise einen Darmverschluss auslösen
  • schädliche Stoffe bilden, die den Organismus insgesamt schwächen
  • unkontrolliert Hormone produzieren (bei Tumoren von Hormondrüsen)
  • Krampfanfälle oder neurologische Ausfälle verursachen (bei einem Hirntumor)

Die genauen Symptome hängen von der Art des Tumors, seiner Lokalisation und dem Krankheitsstadium ab. Oft verursachen Tumore im Anfangsstadium keine Beschwerden und lassen sich nur durch gezielte Früherkennungs-Untersuchungen aufspüren

Diagnostik bei Tumorerkrankungen

Oft ergibt sich der Anfangsverdacht auf einen Tumor durch bestimmte Symptome oder Auffälligkeiten bei einer Untersuchung. Dann gilt es verschiedene Fragen zu klären: Liegt wirklich ein Tumor vor? Ist er gutartig oder bösartig? Um welche Tumorart handelt es sich? Wie weit hat sich der Tumor ausgebreitet? Welche Untersuchungen zur Beantwortung dieser Fragen konkret zum Einsatz kommen und in welcher Reihenfolge, wird für jede Tumorart durch medizinische Leitlinien festgelegt.

Erste wichtige Informationen liefern häufig bildgebende Untersuchungen. In unseren Evidia Praxen steht ein breites Spektrum modernster bildgebender Diagnoseverfahren wie digitales Röntgen, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) zur Verfügung. Hinzu kommen nuklearmedizinische bildgebende Untersuchungen wie die Szintigraphie. Eine zunehmend wichtige Rolle spielen in der Tumordiagnostik auch hybride Verfahren wie die PET-CT-Diagnostik, mit der man zugleich strukturell-anatomische und funktionelle Informationen gewinnt.  

Zur Diagnosesicherung ist im zweiten Schritt meist eine gezielte Entnahme von Gewebeproben erforderlich, die anschließend histologisch untersucht werden. Dadurch erhält man auch Informationen über die genauen Eigenschaften des Tumors, die zur Therapieplanung wichtig sind.

Therapie von Tumorerkrankungen

Ebenso wie die Diagnostik sind auch die Methoden der Tumor- bzw. Krebsbehandlung durch wissenschaftliche Leitlinien standardisiert. In der Regel braucht es für eine optimale Therapieplanung Fachwissen aus verschiedenen medizinischen Disziplinen. Bei Evidia beraten sich daher stets Expert:innen mehrerer Fachgebiete im Rahmen sogenannter Tumorboards. Das sind Fallkonferenzen, an denen u. a. Fachärzt:innen für Radiologie, Nuklearmedizin, Onkologie und Chirurgie beteiligt sind. Im Anschluss an diese interdisziplinären Beratungen werden die Therapiemöglichkeiten, deren Vor- und Nachteile sowie mögliche Alternativen mit den Erkrankten ausführlich besprochen.

Grundsätzlich beruht die moderne Tumor- oder Krebsbehandlung auf mehreren Säulen: Neben der Chirurgie zählen dazu die Strahlentherapie und medikamentöse Behandlungen wie Chemotherapien oder Immuntherapien. Bei einigen Tumorarten gibt es mittlerweile die Möglichkeit personalisierter Therapien, die gezielt auf die individuellen Tumoreigenschaften zugeschnitten sind.

FAQ zum Thema Tumor

Bösartige und gutartige Tumore unterscheiden sich u. a. in ihrem Wachstum, ihrer Abgrenzung und ihrer Fähigkeit, Absiedlungen (Metastasen) zu bilden. Bösartige Tumore wachsen in der Regel schneller, dringen dabei zerstörend in umliegendes Gewebe ein und können Metastasen bilden. Ein gutartiger Tumor wächst im Vergleich meist langsamer, bildet keine Metastasen und ist oft durch eine Kapsel abgegrenzt, sodass er benachbartes Gewebe nur verdrängt, aber nicht zerstört. Trotzdem können auch gutartige Tumore Probleme verursachen, wenn sie beispielsweise Druck auf umliegende Strukturen ausüben. 

Je nachdem, von welchen Zellen sie ausgehen, werden Tumore in verschiedene Kategorien unterteilt. Ein Karzinom ist ein bösartiger Tumor (Krebs), der von Zellen des Deckgewebes ausgeht, welches Haut und Schleimhäute bedeckt. Karzinome sind die mit Abstand häufigste Art bösartiger Tumore. Bekannte Beispiele sind das Mammakarzinom (Brustkrebs), Prostatakarzinom oder Lungenkarzinom. 

Tumormarker sind körpereigene Substanzen, die in Körperflüssigkeiten oder im Gewebe nachweisbar sein können, wenn ein Tumor vorliegt. Meist handelt es sich um Zellbestandteile oder Stoffwechselprodukte, die entweder vom Tumor selbst gebildet werden oder eine Reaktion des Körpers auf den Tumor darstellen. Tumormarker erlauben für sich genommen keine sichere Diagnose. Wichtig sind sie vor allem zur Verlaufsbeurteilung: Steigt der Wert eines Tumormarkers plötzlich an, kann das auf einen Rückfall hindeuten.  

Ein Melanom ist ein bösartiger Tumor der Haut. Umgangssprachlich wird er auch „Schwarzer Hautkrebs“ genannt. Melanome gehen aus den Melanozyten hervor; das sind pigmentbildende Zellen der Haut. Die häufigste Ursache für ein Melanom ist eine Schädigung der pigmentbildenden Zellen durch UV-Strahlung. Unbehandelt kann ein Melanom in tiefere Gewebeschichten vordringen und Metastasen bilden.