Röntgen-Thorax

Röntgen-Thorax

Der Brustkorb im Überblick

Was ist eine Röntgen-Thorax-Untersuchung?

Röntgen-Thorax ist der medizinische Fachbegriff für eine Röntgenübersichtsaufnahme des Brustkorbs. Es handelt sich um eine der am häufigsten durchgeführten Röntgenuntersuchungen überhaupt. Mit dem Röntgen-Thorax lassen sich Lunge, Rippen- und Zwerchfell, Luftröhre, Brustbein und Rippen sowie die Gefäße im Brustkorbbereich beurteilen. Auch das Herz ist seiner Größe und Form nach erkennbar.

Ein Brustkorbröntgen dient oft zur ersten Abklärung von Beschwerden wie Atemnot, Brustschmerz, Husten oder Schluckbeschwerden. Häufig setzt man die Untersuchung auch zur Verlaufskontrolle bei bekannten Lungen- und Herzerkrankungen oder zur Vorbereitung von Operationen und Behandlungen ein. Bei Evidia erfolgt das Brustkorbröntgen immer in seiner modernsten Form mit digitaler Aufnahmetechnik und computergestützter Bildauswertung.

Weitere Informationen zum Thorax-Röntgen

Die Röntgenuntersuchung des Brustkorbs (Thorax) zählt seit Jahrzehnten zu den häufigsten radiologischen Bildgebungsverfahren. Ihr Vorteil ist, dass sie rasch, einfach und mit geringer Strahlenbelastung einen Überblick über die Brustkorborgane liefert. Oft ist der Röntgen-Thorax die erste bildgebende Untersuchung, um unspezifische Beschwerden wie Atemnot, Brustschmerzen, länger andauernden Husten und Fieber abzuklären. In vielen Fällen liefert bereits das Röntgenbild des Thorax eine hinreichende Erklärung für die Beschwerden. Sehr kleine oder subtile Veränderungen der Lunge bleiben unter Umständen aber verborgen. Zur weiterführenden Diagnostik können im Anschluss daher Folgeuntersuchungen wie eine Computertomographie (CT) erforderlich sein.

Basisdiagnostik bei Lungenbeschwerden

Häufig interessiert man sich beim Thorax-Röntgen für die Lunge. Krankhafte Veränderungen zeigen sich am Thorax-Röntgenbild oft durch typische Verschattungen oder Aufhellungen. Diese resultieren aus einer veränderten Dichte des betreffenden Gewebes. So kann eine Verschattung auf Einlagerungen durch eine Lungenentzündung hindeuten, eine Aufhellung auf eine krankhafte Luftansammlung. Da eine Röntgenaufnahme ein zweidimensionales Bild ist, können sich Strukturen überlagern. Deshalb werden Thorax-Aufnahmen oft aus zwei Blickwinkeln gemacht: einmal von hinten nach vorne, einmal seitlich.

Digitales Röntgen: maximale Bildqualität, minimale Strahlenbelastung

Die Röntgendiagnostik des Brustkorbs erfolgt in den Evidia Praxen in der digitalen Form. Der Vorteil: wir erhalten gestochen scharfe Bilder bei zugleich sehr geringer Strahlenbelastung. Darüber hinaus sind die Röntgenbilder sofort einsehbar.

Ablauf einer Röntgen-Thorax-Untersuchung

Für eine Röntgenuntersuchung des Thorax sind keine speziellen Vorbereitungen nötig. Sie müssen nicht nüchtern zur Untersuchung erscheinen und können Ihre Medikamente wie gewohnt weiter einnehmen.

Sofern Sie einen Röntgenpass besitzen, sollten Sie diesen zur Untersuchung mitbringen. Er kann hilfreich sein, um unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden. 

Die Strahlenbelastung ist bei einer Röntgenuntersuchung des Thorax sehr gering. Bitte informieren Sie uns dennoch, falls die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht.

Direkt vor der Untersuchung werden alle im Untersuchungsfeld liegenden Fremdkörper wie Uhren, Schmuck, Haarklammern oder Bügel-BH abgelegt. Möglicherweise werden Sie gebeten, den entsprechenden Körperabschnitt zu entkleiden.

Zunächst werden Sie durch unsere geschulten Teams in die richtige Position für die Aufnahme gebracht. Die Untersuchung wird stehend oder liegend durchgeführt und kann aus zwei Richtungen erfolgen: von hinten nach vorne und einmal seitlich. Je nach Fragestellung kann auf die seitliche Röntgen-Thorax-Aufnahme verzichtet werden. Besonders strahlenempfindliche Körperregionen werden durch Bleischürzen geschützt. Während der Untersuchung erhalten Sie Anweisungen zur Atmung. Um aussagekräftige Bilder Ihrer Lunge zu erhalten, werden Sie gebeten tief einzuatmen und kurz anzuhalten, damit sich die Lunge optimal entfalten kann.

Versuchen Sie bitte, während der Aufnahmen möglichst still zu stehen.

Die komplette Untersuchung ist im Normalfall innerhalb weniger Minuten abgeschlossen.

Nach dem digitalen Thorax-Röntgen stellen wir Ihnen Ihre Bilder zur Verfügung. Ihr überweisender Arzt oder Ihre Ärztin erhält innerhalb weniger Werktage einen vollständigen Befund.

Häufige Befunde bei der Röntgen-Thorax-Untersuchung

Bei einer Lungenentzündung kommt es durch die entzündlichen Prozesse oft zu einem Austritt von Flüssigkeit aus den Lungengefäßen in das Gewebe. Diese sogenannten Infiltrate werden auf dem Röntgenbild als fleckige oder streifige Verschattungen sichtbar. Dieses Muster kann zwar auch andere Ursachen haben, gemeinsam mit den typischen Symptomen lässt sich aber mit hoher Sicherheit auf eine Lungenentzündung schließen.

Zwischen dem Lungen- und Rippenfell befindet sich der sogenannte Pleuraspalt. Er ist normalerweise mit einem dünnen Flüssigkeitsfilm gefüllt. Aus verschiedenen Gründen kann sich übermäßig viel Flüssigkeit im Pleuraspalt ansammeln – dann spricht man von einem Pleuraerguss. Meist ist die krankhafte Flüssigkeitsansammlung eine Reaktion der Lunge auf verschiedene Erkrankungen wie eine Lungenentzündung, Lungenkrebs oder eine Herzschwäche.

Auf dem Röntgenbild des Thorax ist der Pleuraerguss (ab einem gewissen Ausmaß) gut zu erkennen, häufig lassen sich zugleich Aussagen zur möglichen Ursache treffen.

Wenn Luft in den normalerweise flüssigkeitsgefüllten Pleuraspalt eindringt, spricht man von einem Pneumothorax. Die Ursache ist häufig eine Verletzung an der Lungenoberfläche. Ein Pneumothorax kann unter Umständen lebensbedrohlich werden. Wenn die Luft, die beim Einatmen in den Pleuraspalt gelangt, beim Ausatmen nicht mehr entweichen kann, kann der Patient oder die Patientin nicht nur den betroffenen Lungenflügel, sondern auch den nicht betroffenen Lungenflügel nicht mehr adäquat nutzen.

Auf dem Thorax-Röntgenbild ist die krankhafte Luftansammlung durch eine Volumenzunahme der betroffenen Lunge sowie eine Verschiebung des Zwerchfells meist rasch erkennbar, sodass man umgehend die erforderliche Behandlung einleiten kann.

Herdförmige Verschattungen im Bereich der Lunge können ein Hinweis auf eine bösartige Veränderung sein. Neben einem primären Lungentumor (Lungenkrebs) kann es sich dabei auch um Metastasen eines Tumors handeln, der seinen Ursprung in einem anderen Organ hat. Neben der Raumforderung selbst sind bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen oft auch Komplikationen am Röntgenbild erkennbar, beispielsweise ein Flüssigkeitserguss (Pleuraerguss).

Das Thorax-Röntgen erlaubt für sich noch keine sichere Krebsdiagnose, denn die am Röntgenbild erkennbaren Veränderungen können auch andere Ursache haben. Sehr kleine Tumore können im Röntgen andererseits übersehen werden. In der Regel schließen sich bei Verdacht auf einen Lungentumor daher weitere Untersuchungen wie eine Computertomographie (CT) an.

Eine sogenannte pulmonalvenöse Stauung oder Stauungslunge tritt häufig als Folge einer Herzschwäche (Linksherzinsuffizienz) auf. Durch die zu geringe Pumpleistung des Herzens staut sich das Blut vom linken Vorhof des Herzens bis in die Lungenvenen zurück.

Die typischen Anzeichen für eine Stauungslunge sind im Röntgen-Thorax gut erkennbar. Neben einer veränderten Lungengefäßzeichnung zählt dazu häufig ein Flüssigkeitserguss, umgangssprachlich „Wasser in der Lunge“ genannt.

Das Herz ist beim Thorax-Röntgen seiner Größe und Form nach erkennbar. Aus dem Verhältnis zwischen Herzbreite und Brustkorbdurchmesser lassen sich wichtige Informationen gewinnen. Ein gesundes Herz sollte höchstens halb so groß sein wie die Breite des Brustkorbs. Ist das Herz krankhaft vergrößert, kann das beispielsweise auf eine Herzschwäche hindeuten. Zur weiteren Abklärung von Herzerkrankungen sind jedoch spezifische Untersuchungen wie eine Echokardiographie, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (Herz-MRT) erforderlich

Häufige Fragen zum Thorax-Röntgen

Gesetzlich Versicherte benötigen einen Überweisungsschein ihres Arztes beziehungsweise ihrer Ärztin. Privat versicherte Patient:innen beziehungsweise Selbstzahler können sich auch ohne Überweisung untersuchen lassen. Bringen Sie ggf. frühere Aufnahmen der jetzt zu untersuchenden Region sowie alle vorhandenen Unterlagen zum aktuellen Krankheitsbild mit. Bei Bedarf kommen Sie mit einem Dolmetscher oder einer Dolmetscherin, der oder die Sie im Gespräch mit uns unterstützt.

In der Schwangerschaft sollte eine Röntgenuntersuchung wegen der Strahlenbelastung normalerweise nicht durchgeführt werden, es sei denn, es gibt keine diagnostische Alternative. Die Entscheidung wird interdisziplinär und individuell gefällt. 

In der Schwangerschaft sollte ein Röntgen oder eine Computertomographie wegen der Strahlenbelastung nicht durchgeführt werden, es sei denn, es gibt keine diagnostische Alternative. Die Entscheidung wird jedoch interdisziplinär und individuell gefällt. Andere Ausnahmen beziehen sich nur auf die Gabe des jodhaltigen Kontrastmittels. Es sollte kein Kontrastmittel gegeben werden bei bestimmten Formen der Schilddrüsenüberfunktion oder Schilddrüsenerkrankungen, Nierenfunktionsstörungen, Kontrastmittelallergien in der Vergangenheit und bei den meisten Patient:innen mit einem Plasmozytom (multiples Myelom). 

Schatten sind Gebiete mit vermehrter Dichte, zum Beispiel bei einer Lungenentzündung. Diese Verdichtungen stellen sich auf dem Röntgenbild weiß dar. Aufhellungen sind Gebiete mit verminderter Dichte und werden auf dem Bild schwarz dargestellt – zum Beispiel die Luft in der Lunge.

Die Röntgenaufnahme ist ein zweidimensionales Bild. Dabei ist es möglich, dass aufgrund von Summationen krankhafte Veränderungen maskiert werden und nicht zu erkennen sind. Ein zweiter Blickwinkel hilft dem ärztlichen Personal, dass diese Veränderungen sicher gesehen werden.

Die Strahlendosis fällt bei modernen digitalen Röntgengeräten sehr gering aus. Bei einer Thorax-Übersichtsaufnahme von hinten beträgt sie ca. 0,02 mSv. Werden Aufnahmen in zwei Ebenen gemacht (von hinten und seitlich), beläuft sich die Strahlendosis auf ca. 0,07 mSv.

Zum Vergleich: Bei einer Computertomographie (CT) der Lunge beträgt die Strahlendosis je nach Fragestellung und individuellen Voraussetzungen rund 4 – 7 mSv.