Bei einer Szintigraphie der Schilddrüse entsteht ein zweidimensionales Bild mit unterschiedlichen Farbschattierungen, das man auch Szintigramm nennt. Mit diesem Szintigramm können wir Form, Lage und Größe Ihrer Schilddrüse beurteilen. Über die Verteilung der jodähnlichen Substanz Technetium-99m in der Schilddrüse gewinnen wir genauere Informationen über die Jodaufnahmefähigkeit, die der Schilddrüsenfunktion entspricht. Strukturen, die viel Technetium-99m aufgenommen haben, sind funktionell aktiv. Sie werden auf dem Szintigramm farblich anders dargestellt als Regionen mit geringer Anreicherung.
„Heiße“ und „kalte“ Knoten
Areale mit intensiver Technetium-99m-Aufnahme erscheinen auf dem Szintigramm in warmen Farben (Rot, Gelb) und werden auch „heiße Knoten“ genannt. Hierbei kann es sich um gutartige Tumore (sog. Adenome) handeln, die sich aber oft der Steuerung des Körpers entziehen, zu viele Schilddrüsenhormone produzieren und so zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen können. Bereiche, die kein oder sehr wenig Technetium-99m aufgenommen haben, erscheinen in kühleren Farben (Blau, Violett) und werden „kalte Knoten“ genannt. Oft liegen harmlose Zysten, gutartige Tumore oder entzündete Bereiche zugrunde, in sehr seltenen Fällen kann es sich um einen bösartigen Tumor handeln.
Präzise Schilddrüsendiagnostik
Die Schilddrüsenszintigraphie ist die einzige Untersuchung, die eine Funktionsabklärung von Schilddrüsenknoten ermöglicht. Außerdem dient die Schilddrüsenszintigraphie zur Abklärung einer Schilddrüsenvergrößerung (Struma) und von Funktionsstörungen im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen wie z. B. einer Basedow-Erkrankung oder einer Hashimoto-Thyreoiditis. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Vorbereitung einer Radiojodtherapie zur nuklearmedizinischen Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen und die anschließende Nachkontrolle.