Für die MIBI-Knotenszintigraphie wird die schwach radioaktive Substanz Tc-99m-MIBI über die Vene verabreicht. Es handelt sich um einen Komplex aus dem Radionuklid Technetium-99m und sechs Molekülen einer zuckerartigen Substanz (MIBI). Abhängig vom Energieverbrauch der Zellen reichert sich die Untersuchungssubstanz im Schilddrüsengewebe an und wird anschließend wieder ausgeschieden. Mithilfe einer speziellen Gammakamera können wir die Anreicherung der Substanz messen. Diese Messungen erfolgen nach 5 bis 10 Minuten und dann noch einmal nach 1 bis 2 Stunden.
Abklärung von auffälligen Knoten
Bei bösartig veränderten Zellen dauert die Ausscheidung der Untersuchungssubstanz länger. Ist die Substanz nach zwei Stunden noch nachweisbar, dann kann es sich um ein Schilddrüsenkarzinom handeln. Die vermehrte Anreicherung kann aber auch andere Gründe haben. Eine definitive Aussage über die Gut- oder Bösartigkeit ist erst durch eine Feinnadelbiopsie, manchmal sogar erst nach einer operativen Entfernung des Knotens möglich.
Umgekehrt lässt sich ein Schilddrüsenkarzinom aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen, wenn das Ergebnis der MIBI-Szintigraphie unauffällig ist. So kann diese Untersuchung vielen Betroffenen einen invasiven Eingriff ersparen.
Höhere diagnostische Sicherheit
Die MIBI-Szintigraphie ist somit eine Entscheidungshilfe für das weitere Vorgehen, wenn bei Ihnen ein sogenannter kalter Knoten der Schilddrüse gefunden wurde. Ist das Ergebnis unauffällig, dann reicht es in der Regel, den Knoten weiter zu beobachten, eine Operation ist nicht unmittelbar erforderlich. Die MIBI-Szintigraphie stellt als nicht-invasive Untersuchung eine wertvolle Ergänzung zur Feinnadelbiopsie dar, die nicht in jedem Fall ein eindeutiges Ergebnis liefert, oder kann diese in manchen Fällen sogar ersetzen. Beide Untersuchungen zusammen gewähren ein hohes Maß an Sicherheit.