Überlastung von Sehnen

Überlastung von Sehnen

Diagnose, Symptome, Therapie

Was ist eine Überlastung von Sehnen?

Sehnen sind feste Bindegewebsstränge, die Muskeln und Knochen verbinden. Werden Sehnen kurzfristig oder dauerhaft überlastet, kann es zu schmerzhaften Reizzuständen kommen. Ursächlich stecken meist nicht-infektiöse Reizentzündungen von Sehnen bzw. Sehnenscheiden und/oder degenerative Veränderungen (Verschleißerscheinungen) dahinter.

Degenerative Veränderungen beginnen mit kleinsten Einrissen im Sehnengewebe, die bei anhaltender Beanspruchung nicht richtig ausheilen können. In der Folge wird gesundes Sehnengewebe zunehmend durch weniger elastisches Narbengewebe ersetzt. Manchmal entstehen im Krankheitsverlauf weitere Veränderungen wie Verknöcherungen oder Verkalkungen im Bereich der Sehnenansätze.

Häufige Formen von Sehnen-Überlastungen sind:

  • „Tennisellenbogen“ (Epikondylitis humeri radialis) 
  • „Golferellenbogen“ (Epikondylitis humeri ulnaris)
  • Schmerzzustände der Achillessehne (Achillodynie)

Symptome einer Überlastung von Sehnen

Eine Überlastung von Sehnen äußert sich durch Schmerzen, die oft erst am Tag nach einer ungewohnten oder extremen Beanspruchung auftreten. Je nach betroffener Sehne verstärken sich die Schmerzen bei bestimmten Bewegungen: So kann das Anheben von Gegenständen schmerzhaft sein, wenn die Sehnen an der Außenseite des Ellenbogens überlastet sind. Manchmal finden sich zugleich in der Muskulatur Punkte, die verhärtet sind und schmerzen. In entzündlichen Phasen kann der Bereich um den Sehnenansatz leicht geschwollen und überwärmt sein.

Bei wiederkehrenden Belastungen im Beruf oder Sport sind die Beschwerden anfangs oft nur leicht ausgeprägt, nehmen schleichend zu und können vorübergehend auch wieder abklingen. Später treten sie in immer kürzeren Abständen auf und können schließlich chronisch werden.

Diagnose bei Überlastung von Sehnen

Oft lässt sich eine erste Verdachtsdiagnose bereits anhand einer detaillierten Anamnese (Befragung) und körperlichen Untersuchung stellen. Um die Diagnose zu sichern und andere mögliche Ursachen für die Beschwerden auszuschließen, kommt in den Evidia Praxen in der Regel die Kernspintomographie (MRT) zum Einsatz. Bei diesem modernen bildgebenden Verfahren werden starke Magnetfelder genutzt, um exakte Schnittbilder des menschlichen Körpers zu erzeugen. Vor allem Weichteile wie Sehnen, Muskulatur, Bänder oder Knorpel werden kontrastreich und detailliert abgebildet. Darüber hinaus sind Reaktionen auf Verletzungen wie Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme) im Gewebe gut erkennbar.

Bei einer Überlastung von Sehnen lassen sich je nach Krankheitsphase Schwellungen, Ödeme, eventuell auch Einrisse in der Sehne nachweisen. Darüber hinaus liefert die MRT Informationen über mögliche Begleiterkrankungen wie eine Schleimbeutelentzündung oder degenerative Veränderungen als Folge eines chronischen Krankheitsprozesses. Da die MRT ohne Röntgenstrahlung auskommt, eignet sie sich auch gut zur Verlaufskontrolle.

In unklaren Fällen oder bei Verdacht auf eine Gelenkserkrankung können zusätzlich Röntgen- oder Computertomographie-Untersuchungen sinnvoll sein. 

Therapie bei Überlastung von Sehnen

Je nach genauer Ursache und Krankheitsstadium setzt man verschiedene Behandlungen einzeln oder kombiniert ein. Funktionelle Verbände zur Ruhigstellung der Sehne, Kühlkompressen und gegebenenfalls Schmerzmedikamente lindern akute Beschwerden. Chronische Überlastungszustände werden meist durch Maßnahmen wie Physiotherapie, spezielle Bandagen oder physikalische Therapieformen behandelt. Um eine weitere Überbeanspruchung der Sehne zu vermeiden, kann eine Anpassung des Trainingspensums im Sport oder eine Umgestaltung des Arbeitsplatzes erforderlich sein.

Als weitere Behandlungsoption bieten wir bei Evidia die Röntgenreizbestrahlung an. Zur Schmerzlinderung bei Überlastungszuständen von Sehnen reichen geringere Strahlendosen aus, als sie bei bösartigen Erkrankungen eingesetzt werden. Dadurch ist die Behandlung in der Regel gut verträglich und nebenwirkungsarm. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.  

Wenn andere Maßnahmen nicht zum Erfolg führen, sind in bestimmten Fällen operative Behandlungen möglich. Dabei werden u. a. geschädigte Sehnenansätze entfernt oder schmerzleitende Nervenfasern verödet

Fragen zum Thema Überlastung von Sehnen

Zu einer Überlastung von Sehnen kann es durch wiederholte leichtere Belastungen kommen, die in Summe das Sehnengewebe schädigen. Mögliche Auslöser sind monotone Bewegungen im Beruf oder in der Freizeit, etwa durch handwerkliche Tätigkeiten oder intensives sportliches Training. Auch kurzzeitige ungewohnte Beanspruchungen können die Sehnen überlasten, beispielsweise das Arbeiten mit schweren Werkzeugen oder intensive Belastungen nach einer Sportpause. 

Eine Überlastung der Achillessehne äußert sich in der Regel durch stechende Schmerzen oberhalb der Ferse oder direkt im Bereich des Sehnenansatzes an der Ferse. Im Anfangsstadium kommt es oft zu sogenannten Anlaufschmerzen, die während der Belastung wieder verschwinden. Später können die Schmerzen dauerhaft bestehen und sich bei Belastung oder Dehnung verstärken. Auch Schwellungen und Verhärtungen im Bereich der Sehne sind möglich.

Als Tennisellenbogen bezeichnet man die Überlastung des Ursprungs der Strecksehnen (Extensoren) an der Außenseite des Ellenbogens. In der Fachsprache heißt die Erkrankung „Epicondylitis humeri radialis“. Die namensgebende Sportart Tennis ist nicht die einzig mögliche Ursache. Auch monotone Tätigkeiten im Alltag und Beruf wie das Arbeiten mit der Maus können die Erkrankung auslösen.

Mit dem sogenannten Golferellenbogen ist eine Überlastungen des Ursprungs der Beugesehnen (Flexoren) an der Innenseite des Ellenbogens gemeint. Die medizinische Bezeichnung lautet „Epicondylitis humeri ulnaris“. Auslösend sind meist über längere Zeit ausgeführte Beuge-, Dreh- oder Schraubbewegungen.