Schleimbeutelentzündung

Schleimbeutelentzündung

Diagnose, Symptome, Therapie

Was ist eine Schleimbeutelentzündung?

Schleimbeutel sind kleine, flüssigkeitsgefüllte Kapseln aus Bindegewebe, die meist in der Nähe von Gelenken liegen. Ihre Aufgabe ist es, ähnlich wie ein wassergefülltes Kissen, die Reibung zwischen bewegenden Strukturen wie Knochen, Muskeln und Sehnen zu minimieren. Unterschiedliche Ursachen wie Verletzungen oder längere Überbeanspruchung können eine akute oder chronische Entzündung eines Schleimbeutels zur Folge haben – der Fachausdruck lautet Bursitis. Am häufigsten tritt eine Schleimbeutelentzündung im Bereich von Knie, Schulter, Hüfte, Ellenbogen oder Ferse auf. Meist handelt es sich um eine reine Reizentzündung. Durch einen Befall mit Krankheitserregern kann es zu einer infektiösen Schleimbeutelentzündung kommen.

Symptome einer Schleimbeutelentzündung

Mögliche Symptome einer Schleimbeutelentzündung sind

  • Schwellungen 
  • Schmerzen (vor allem bei Druck, Dehnung, Bewegung)
  • Überwärmung
  • Rötung
  • evtl. Fieber bei bakteriellen Schleimbeutelentzündungen

Nicht immer liegen all diese Symptome vor. In manchen Fällen besteht nur eine schmerzlose Schwellung. Bei der Entzündung eines tiefergelegenen Schleimbeutels sind von außen eventuell keine Krankheitsanzeichen sichtbar – so kann sich eine Schleimbeutelentzündung an der Hüfte nur durch diffuse Schmerzen bemerkbar machen. Umgekehrt treten Schmerzen und Schwellungen auch bei vielen anderen Gelenkserkrankungen auf. Daher sollte man die Beschwerden immer ärztlich abklären lassen.

Diagnose einer Schleimbeutelentzündung

Oft lässt sich eine Schleimbeutelentzündung bereits durch eine körperliche Untersuchung sowie eine Ultraschall-Untersuchung (Sonographie) nachweisen. Bestehen Unklarheiten in der Diagnosestellung oder Schwierigkeiten im Behandlungsverlauf, können weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich sein.

Die genaueste bildgebende Methode bei Schleimbeutelerkrankungen ist die Kernspintomographie (MRT). Sie erzeugt sehr exakte Schnittbilder von Gelenken und umgebenden Weichteilstrukturen, sodass Schwellungen des Schleimbeutels gut erkennbar sind. Außerdem lassen sich andere mögliche Erkrankungen, Verletzungen oder entzündliche Prozesse nachweisen, die oft ähnliche Beschwerden hervorrufen.

In manchen Fällen wird zusätzlich eine Röntgen-Untersuchung vorgenommen. Sie kann die Schleimbeutelentzündung zwar nicht direkt abbilden, macht aber knöcherne Strukturen oder Verkalkungen im Bereich des Gelenks besser sichtbar. So kann beispielsweise festgestellt werden, ob sich ein Knochensporn gebildet hat oder Kalkherde vorliegen, die den Schleimbeutel reizen.

Therapie einer Schleimbeutelentzündung

In der Akutphase ist es wichtig, das Gelenk in der Nähe des entzündeten Schleimbeutels zu schonen und ruhigzustellen, um eine weitere Reizung zu vermeiden. Kalte Umschläge oder Kühlkompressen helfen dabei, Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Eventuell erhalten Betroffene zusätzlich entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente. Bei einer bakteriellen Schleimbeutelentzündung ist meist eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich.

Falls diese Maßnahmen nicht ausreichen, ist ein Absaugen der Flüssigkeit im Schleimbeutel durch eine Punktion möglich. Zugleich werden oft entzündungshemmende Medikamente eingespritzt. Bei chronischen Schleimbeutelentzündungen oder bakteriellen Infektionen, die auf Antibiotika nicht ansprechen, kann eine operative Behandlung erforderlich werden. Dabei wird der betroffene Schleimbeutel in einigen Fällen komplett entfernt. 

Manchmal entwickelt sich eine Schleimbeutelentzündung im Rahmen einer anderen Erkrankung, beispielsweise einer rheumatoiden Arthritis. Dann ist es wichtig, auch diese Grunderkrankung adäquat zu behandeln, damit der Schleimbeutel heilen kann.

FAQ zum Thema Schleimbeutelentzündung

Eine Schleimbeutelentzündung kann durch eine Anprallverletzung wie einen Sturz oder Schlag verursacht werden. Gelangen dabei Bakterien in die Wunde, ist eine bakterielle Infektion des Schleimbeutels möglich. In den meisten Fällen geht eine Schleimbeutelentzündung auf eine länger andauernde Überbeanspruchung von Gelenken, Muskeln oder Sehnen zurück. So kann der Schleimbeutel im Ellenbogen durch häufiges Aufstützen gereizt werden, Lauf- oder Ballsportarten können eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte, im Knie oder an der Ferse begünstigen. Darüber hinaus können andere Erkrankungen wie eine Arthritis zu Veränderungen im Gelenk führen, die den Schleimbeutel belasten und Entzündungen fördern.

Eine Schleimbeutelentzündung am Knie entsteht häufig als Folge längerer Druckbelastung, beispielsweise bei Fliesenleger:innen, die ihre Arbeit im Knien verrichten. Auch eine Überlastung des Gelenks durch Sportarten wie Joggen oder Fußball kann Schleimbeutelentzündungen am Knie begünstigen. Darüber hinaus sind Stürze und Schläge sowie andere entzündliche bzw. degenerative Erkrankungen wie eine Knie-Arthrose mögliche Ursachen.

Anhaltende Überlastungen und monotone Bewegungen (etwa durch handwerkliche Tätigkeiten oder Ballsportarten) können eine Schleimbeutelentzündung an der Schulter begünstigen. Manchmal lösen Schlag- oder Stoßverletzungen eine Schleimbeutelentzündung aus. Eine weitere mögliche Ursache sind krankhafte Veränderungen des Schultergelenks, beispielsweise Kalkeinlagerungen (Kalkschulter), Knochensporne oder eine Sehnenverletzung.