Eine Myokardszintigraphie wird oft bei Verdacht auf eine sogenannte koronare Herzerkrankung gemacht, oder auch bei einer bereits bekannten Diagnose, um das Ausmaß zu untersuchen oder den Verlauf zu kontrollieren.
Bei einer koronaren Herzerkrankung wird das Herz in bestimmten Situationen – in der Regel unter Belastung – nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt. Die Ursache ist in den meisten Fällen eine durch Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) bedingte Verengung der Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Blut versorgen. Kommt es zu einem kompletten Verschluss von Herzkranzgefäßen, dann droht ein Herzinfarkt.
Mithilfe der Myokardszintigraphie können wir eine Minderdurchblutung Ihres Herzmuskels unter Belastung nachweisen oder ausschließen. Die Untersuchung wird oft auch ergänzend zu einer Koronar-Angiographie (d. h. einer invasiven bildgebenden Untersuchung der Herzkranzgefäße) gemacht. Die beiden Methoden machen unterschiedliche Aspekte sichtbar: bei der Angiographie können wir erkennen, wie Ihre Herzkranzgefäße anatomisch beschaffen sind und ob es Ablagerungen oder Engstellen gibt. Die Myokardszintigraphie zeigt dagegen an, ob und wie sich diese Veränderungen auf die Blutversorgung Ihres Herzens auswirken. Diese Befunde sind wichtig für die nachfolgende Therapieplanung.
Oft wird die Myokardszintigraphie auch nach einer erfolgten Behandlung (z. B. einer Bypassoperation oder einer Stenterweiterung) gemacht, um den Therapieerfolg zu kontrollieren.