DaTSCAN-Szintigraphie
Präzise Parkinsondiagnostik
Was ist ein DaTSCAN (Dopamin-Transporter-Szintigraphie)?
Der DaTSCAN ist eine spezielle Form der Gehirnszintigraphie, die die Funktionsfähigkeit bestimmter Teile von Nervenverbindungen, der sogenannten Dopamin-Transporter, bildlich darstellt und in ihrer Funktion überprüft. Ein DaTSCAN wird zum Beispiel für den Nachweis oder Ausschluss des Parkinson-Syndroms durchgeführt. Auch eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Demenzformen ist mit dieser Untersuchung möglich.
Insbesondere im Frühstadium kann es schwierig sein, anhand der klinischen Symptomatik zwischen verschiedenen neurodegenerativen Gehirnerkrankungen zu differenzieren. Die DaTSCAN-Untersuchung erlaubt eine frühzeitige Diagnose, um rasch und ohne Zeitverlust die richtige Behandlung einzuleiten.
Weitere Informationen zur DaTSCAN-Szintigraphie
Mit dieser Diagnostik erhalten wir wertvolle Hinweise, wenn bei Ihnen der Verdacht auf eine Parkinsonerkrankung besteht, bzw. um zwischen verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen und Demenzformen zu unterscheiden. Die bildliche Darstellung der Nervenzentren in den Hirnkernen (Stammganglien) gibt Aufschluss darüber, ob und wie weit der Funktionsverlust von Gehirnzellen vorangeschritten ist.
Sichere Diagnostik schon im Frühstadium
Konkretes Ziel ist es, mit dieser Untersuchung den sogenannten essenziellen Tremor von anderen Parkinson-Syndromen bzw. eine Lewy-Körper-Demenz von einer Alzheimererkrankung zu unterscheiden. Bei einem unauffälligen Ergebnis dieser Untersuchung kann eine Degeneration dopaminerger Nervenzellen mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden.
Vorgänge im Gehirn sichtbar machen
Für die Untersuchung wird eine schwach radioaktive Substanz in die Vene appliziert. Diese reichert sich in der zu untersuchenden Region an und ermöglich eine bildliche Darstellung bzw. Funktionsdiagnostik. Die Untersuchung bzw. Messung erfolgt in einer sogenannten Gammakamera, ggf. in Form eines SPECT bzw. SPECT/CT.
Ablauf einer DaTSCAN-Szintigraphie
Die Dopamin-Transporter-Szintigraphie erfordert eine zuverlässige Planung des Untersuchungsablaufes, da die benötigte radioaktive Substanz (Jod-123) individuell für den geplanten Untersuchungstermin für Sie angefertigt und geliefert wird. Erscheinen Sie daher bitte unbedingt pünktlich zum Untersuchungstermin und beachten Sie die folgenden Hinweise zur Vorbereitung:
- bestimmte Medikamente müssen (teilweise bis zu mehr als sieben Tage vor dem geplanten Untersuchungstermin) abgesetzt werden. Dies erfolgt nur nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin, ggf. erfolgt zur Planung der Untersuchung ein Vorgespräch bei uns.
- zum Schutz der Schilddrüse werden Sie am Untersuchungstag und den darauffolgenden Tagen ein Medikament zur Schilddrüsenblockade erhalten (Irenat-Tropfen).
- die Untersuchung ist sehr zeitaufwändig, hierfür müssen Sie am Untersuchungstag ca. 4 bis 5 Stunden einplanen.
- für die eigentliche Untersuchung werden Sie für ca. 30 Minuten flach und ruhig auf dem Rücken im Gerät liegen müssen.
- Sie müssen zu dieser Untersuchung nicht nüchtern erscheinen.
Nach Verabreichung der Untersuchungssubstanz dauert es ca. drei Stunden, bis eine Darstellung der Zielregion möglich ist. In dieser Zeit können Sie sich prinzipiell frei bewegen und müssen nicht zwingend die gesamte Zeit in unserer Abteilung bleiben.
Nach der Anreicherungszeit erfolgt die Untersuchung in der Gammakamera in SPECT-Technik (Single Photon Emissions Computertomographie), um Aufnahmen der Hirnregionen zu erzeugen. Während der Untersuchung liegen Sie entspannt auf dem Rücken, die SPECT-Kamera dreht sich langsam um Ihren Kopf herum. Die Untersuchung selbst dauert etwa 45 Minuten.
Da die Untersuchung mit schwach radioaktiven Substanzen erfolgt, sollten Sie am Untersuchungstag den Kontakt mit Schwangeren und kleinen Kindern möglichst vermeiden. Insgesamt ist die Strahlenbelastung durch die Untersuchung vergleichsweise gering, relevante Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten.
Indikationen für eine DaTSCAN-Szintigraphie
Eine DaTSCAN-Untersuchung kann hilfreich sein, wenn Sie unter Beschwerden wie Zittern (Tremor) oder Bewegungsstörungen leiden. Diese Beschwerden treten oft im Rahmen von Parkinsonerkrankungen auf, können aber auch andere Ursachen haben.
Bei Parkinsonerkrankungen gehen bestimmte Dopamin-Transporter in der Schwarzen Substanz des Gehirns langsam fortschreitend zugrunde, die für die Steuerung von Bewegungen verantwortlich sind. Durch den Funktionsverlust dieser Nervenverbindungen wird die Beweglichkeit und Koordination der Muskulatur zunehmend eingeschränkt. Erkrankte leiden häufig unter einem Zittern der Extremitäten wie der Hand oder der Finger. Im weiteren Verlauf kommt es oft zu einer generellen Verlangsamung von Bewegungen, die Feinabstimmung fällt schwerer und die Körperhaltung wird instabil.
Krankhaftes Zittern kann aber auch auf andere Ursachen zurückgehen, vor allem auf einen sogenannten essenziellen Tremor. Bei dieser Erkrankung können zwar ebenfalls Veränderungen in bestimmten Gehirnregionen vorliegen, es kommt aber nicht zu dem für Parkinson typischen Abbau der Dopamin-Transporter in der Schwarzen Substanz.
Wird daher bei der DaTSCAN-Untersuchung eine verminderte Anreicherung der radioaktiv markierten Substanz in den untersuchten Hirnarealen festgestellt, so ist von einer Parkinsonerkrankung auszugehen. Fällt das Untersuchungsergebnis hingegen normal aus, lassen sich Parkinsonerkrankungen mit hoher Sicherheit ausschließen.
Die DaTSCAN-Szintigraphie ermöglicht es, zwischen einer sogenannten Lewy-Körperchen-Demenz und anderen Demenzformen wie der Alzheimer-Demenz zu unterscheiden. Bei der Lewy-Körperchen-Demenz handelt es sich um eine neurodegenerative Erkrankung des höheren Lebensalters, bei der bestimmte Dopamin-Transporter im Gehirn zerstört werden. Die Bezeichnung „Lewy-Körperchen-Demenz“ bezieht sich auf die typischen Einschlusskörperchen aus Eiweißstoffen, die vor allem in den Nervenzellen der Großhirnrinde nachweisbar sind.
Erkrankte leiden in der Regel unter fortschreitenden Gedächtnisstörungen und optischen Halluzinationen. Darüber hinaus besteht oft eine begleitende Parkinsonsymptomatik mit Beschwerden wie Zittern und Bewegungsstörungen. Da das Erscheinungsbild individuell stark variiert, ist eine Abgrenzung zwischen verschiedenen Demenzformen nicht immer leicht.
Mithilfe der DaTSCAN-Szintigraphie lässt sich präzise nachweisen, ob es zu einer Schädigung der Dopamin-Transporter gekommen ist. In diesem Fall ist von einer Lewy-Körperchen-Demenz auszugehen. Ergibt die Untersuchung einen normalen Befund, dann handelt es sich mit hoher Sicherheit um eine andere Demenzform wie die Alzheimer-Demenz.
Häufige Fragen zur DaTSCAN-Szintigraphie
Es besteht keine Einschränkung der Fahrtauglichkeit nach der Untersuchung.
Bestimmte Medikamente müssen (teilweise bis zu mehr als sieben Tage vor dem geplanten Untersuchungstermin) abgesetzt werden. Setzen Sie nicht eigenständig Ihre Medikamente ab, dies erfolgt nur nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt beziehungsweise Ihrer Ärztin. Ggf. erfolgt zur Planung der Untersuchung ein Vorgespräch bei uns.
Bitte bringen Sie zur Sicherheit eine Liste der von Ihnen eingenommenen Medikamente mit.
Wenn Sie unter Klaustrophobie leiden oder sich unsicher sind, sprechen Sie dies bitte im Vorhinein an, ggf. können Sie sich die Kamera vorher anschauen. Normalerweise können auch Menschen mit Klaustrophobie an der Untersuchung teilnehmen. Die Gammakamera besteht aus einem offenen System und ist keine „enge Röhre“ wie ein MRT.
Sie können vor der Untersuchung essen, was Sie möchten und müssen nicht nüchtern erscheinen.
Die Strahlenbelastung bei dieser Untersuchung ist sehr gering und entspricht in etwa einer Computertomographie des Kopfes (3 bis 5 mSv).
Die geringe Menge der radioaktiv markierten Substanz, die Ihnen intravenös verabreicht wird, reichert sich innerhalb von drei Stunden in den zu untersuchenden Hirnarealen an. Die Untersuchung selbst dauert bis zu 45 Minuten.
Planen Sie für die gesamte Untersuchung ungefähr fünf Stunden ein.